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Von der Wacholderbeere zum Gin: So entsteht das Kultgetränk

Gin, ein alkoholisches Getränk mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Aromen, hat in den letzten Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt. Ursprünglich als Heilmittel entwickelt, hat sich Gin zu einem beliebten Spirituosenklassiker entwickelt, der heute in einer Vielzahl von Variationen und Geschmacksrichtungen erhältlich ist. Doch wie entsteht dieser aromatische Tropfen eigentlich? In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf den Herstellungsprozess von Gin, beginnend mit den Wacholderbeeren und endend mit dem fertigen Getränk in der Flasche.

 

Die Basis: Wacholderbeeren und Botanicals

Der unverwechselbare Geschmack von Gin beginnt mit einer Schlüsselzutat: den Wacholderbeeren. Diese kleinen, bläulich-schwarzen Beeren verleihen dem Gin sein charakteristisches Wacholderaroma und sind das Herzstück des Getränks. Neben Wacholder werden jedoch auch andere Botanicals verwendet, um die Geschmacksnuancen zu erweitern. Koriander, Angelikawurzel, Zitrusfrüchte, Kardamom und Zimt sind nur einige der vielen Zutaten, die bei der Herstellung von Gin verwendet werden können.

 

Die Destillation: Ein Prozess der Aromaextraktion

Die Destillation ist ein entscheidender Schritt bei der Herstellung von Gin. Die Botanicals werden gemeinsam mit einer neutralen Alkoholbasis in einen Destillierkolben gegeben. Während des Destillationsprozesses werden die Aromen und ätherischen Öle aus den Botanicals extrahiert und mit dem Alkohol vermischt. Je nach Herstellungsverfahren kann dieser Prozess mehrfach wiederholt werden, um die Aromen zu intensivieren.

 

Die Geschmacksvielfalt: Unterschiede in den Gin-Sorten

Der Geschmack von Gin variiert je nach den verwendeten Botanicals und dem Destillationsprozess erheblich. Es gibt eine breite Palette von Gin-Sorten, die von traditionell bis experimentell reicht. London Dry Gin zum Beispiel ist für sein klassisches Wacholderaroma und seine klare, trockene Note bekannt. New Western Dry Gin hingegen betont die Vielfalt der Botanicals und kann eine breite Palette von Aromen wie Blumen, Früchte und Gewürze aufweisen. Sloe Gin wird durch das Einweichen von Schlehenfrüchten in Gin hergestellt und zeichnet sich durch seine fruchtige Süße aus. Diese geschmacklichen Unterschiede machen Gin zu einem äußerst vielfältigen Getränk, das für jeden Gaumen etwas zu bieten hat.

 

Die Reifung: Holzige Noten und Fasslagerung

Während einige Gins direkt nach der Destillation abgefüllt werden, entscheiden sich viele Brennereien für eine zusätzliche Reifung in Eichenfässern. Diese Fasslagerung verleiht dem Gin holzige Noten, mehr geschmackliche Tiefe und eine gewisse Komplexität. Barrel-Aged Gin, auch als Old Tom Gin bezeichnet, ist bekannt für seine sanften Vanille- und Holzaromen, die sich während der Reifung entwickeln.

 

Der perfekte Tropfen: Servieren und Genießen

Die Vielseitigkeit von Gin zeigt sich nicht nur in seiner Herstellung, sondern auch in der Art, wie er serviert und genossen wird. Vom klassischen Gin Tonic bis zu komplexen Cocktails wie dem Martini oder Negroni gibt es unzählige Möglichkeiten, Gin zu genießen. Die Wahl der Garnituren wie Zitronenzesten, Gurkenscheiben oder Beeren kann den Geschmack des Getränks noch weiter verfeinern.

 

Gin selbst herstellen

Mit getrockneten und zu Pulver verarbeiteten Wacholderbeeren lässt sich vergleichsweise einfach eine eigene Gin-Komposition zu Hause selbst herstellen. Hierfür benötigen Sie:

 

  • Neutralen Alkohol mit mindestens 40 % Alkoholgehalt, z. B. Wodka
  • Getrocknete Wacholderbeeren sowie andere Kräuter, Gewürze und Früchte, je nach geschmacklichen Vorlieben

 

Mahlen Sie die vollständig getrockneten Wacholderbeeren oder greifen Sie auf Wacholderbeeren in Pulverform zurück. Verrühren Sie diese anschließend gründlich mit dem Alkohol und geben nach und nach die weiteren Zutaten hinzu. Damit der Alkohol die einzelnen Aromen aufnehmen kann, lassen Sie die Mixtur für 24 Stunden bei gelegentlichem Schütteln oder Umrühren stehen. Danach wird die Flüssigkeit durch ein Sieb geschüttet, um die zugegebenen Kräuter und Gewürze wieder herauszufiltern, sodass nur die klare Flüssigkeit zurückbleibt. Für einen milderen Geschmack kann der Gin bei Bedarf mit Wasser verdünnt werden.

 

Die Top 10 der beliebtesten Cocktails auf Gin-Basis

 

  • Gin Tonic
  • Martini
  • Negroni
  • Tom Collins
  • Singapore Sling
  • Bramble
  • Aviation
  • Gimlet
  • Corpse Reviver No. 2
  • French 75